SWB Marathon Bremen – Einmal der Halbe bitte

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Wer es eventuell auf Facebook oder Instagram verfolgt hat, weiß, dass ich die letzten drei Wochen mit dem Rad durch Holland, Belgien und Frankreich gedüst bin und es trotzdem nicht lassen konnte, einen Tag nachdem wir wieder zuhause waren, am Halbmarathon in Bremen teilzunehmen. Hier mein kurzer Bericht zu dieser extrem guten Idee (Achtung Sarkasmus)…

Vor dem Halbmarathon in Bremen

Am Samstagmorgen kommen wir mit dem Fernbus aus Paris, Samstag Abend ist schon wieder Klamotten zusammensuchen für den Halbmarathon angesagt. Kurze Hose, Shirt, Energiegel, was zu trinken… kurz, was man eben so braucht für einen Lauf. Eigentlich war der Plan eine Freundin bei ihrem ersten Halbmarathon zu unterstützen, doch die ist leider krank geworden… die eigene Teilnahme absagen kommt für mich aber trotzdem nicht in Frage… ich will unbedingt die Medaille mit den Bremer Stadtmusikanten 🙂 Die sieht doch so nett aus 😉

Am Sonntagmorgen hole ich meine Startunterlagen ab (ich bin sogar wieder mit dem Fahrrad unterwegs…) und treffe mich dann mit Andrea, Tim und Nicole, die auf ihren Crossrädern meine persönlichen Paparazzi und Motivatoren sein werden. Ich bin soooo froh, dass jemand da ist der mich unterstützt, weil mir so langsam dämmert worauf ich mich da eingelassen habe.

Um 11:40 Uhr ist Start und die Zeit vergeht wie immer ruckizucki. Startschuss und los…

Mein Halbmarathon in 21 Gedanken 😉

KM 1: Los gehts durch die Obernstraße. Ich laufe mit einem Bekannten zusammen los, wir schnacken, sind wie immer viel zu schnell für den Anfang, aber alles ist gut. Unsere Paparazzi stehen am Rand und feuern uns an 🙂

KM 2: Ich freue mich, über die vielen Läufer und die Zuschauer, die für norddeutsche Verhältnisse doch ziemlich enthusiastisch jubeln.

KM 3: Wir schnacken immer noch recht locker und freuen uns, dass der Bürgerpark in Sicht kommt und die Bäume etwas Schatten spenden. Wir schnacken, freuen uns über den Schatten der Bäume… alles gut. Da sind auch schon wieder Andrea, Tim und Nicole, die uns anfeuern. Das ist super 🙂

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KM 4: Der Weg am Bürgerpark entlang kommt mir ganz schön lang vor… Und ich bekomme langsam Durst. Und wollte ich nicht vor dem Start eigentlich einen Riegel essen? Total vergessen…

KM 5: Wer hat sich denn überlegt, dass der Wendepunkt am Bürgerpark genau hinter der Unterführung ist? Erst runter, dann hoch, wenden, wieder runter und wieder hoch…. Meine Beine tun weh… Mein Begleiter erzählt gerade, dass er bei 15 km immer etwa seinen Tiefpunkt hat. Ich antworte: „Ich habe meinen jetzt gerade.“

KM 6:  Aus einem Wagen spielt Musik: „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen. Das passt ja 🙂 Getrieben durch die Musik werden wir schneller, biegen rechts in den Bürgerpark ein und da sind auch schon wieder Andrea, Tim und Nicole, die uns anfeuern. Ach ist das schön 🙂

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KM 7: Doch nicht schön…Schwere Beine… AuA…und Durst hab ich… Die Verpflegungsstation Nr. 1 soll bei KM 7,5 sein. Das ist nicht mehr weit….

KM 8: Das gibts doch nicht, wo ist die verflixte Verpflegungsstation??? Das Tempo meines Bekannten kann ich nicht mehr mithalten. Er läuft weiter, ich falle zurück…. wenn ich nicht gleich was zu trinken kriege, breche ich ab….

KM 9: Ich lasse den Bürgerpark hinter mir, weiter gehts durch Findorff… Wasser??? Da endlich nach 8,9 km kommt die erste Verpflegungsstelle…so war das aber nicht auf dem Plan… da stand doch was von 7,5 km?? Egal… erstmal kurz gehen. Trinken, Energie tanken (ich habe noch einen Energie-Chip den ich mir in den Mund stopfe… diese Dinger die aussehen wie Marshmellows), weiter gehts…

KM 10: Es geht wieder. Ich habe zwar weniger Tempo drauf als am Anfang, aber es fühlt sich ganz ok an. In Findorff stehen die Paparazzi wieder an der Strecke 🙂

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KM 11: Na geht doch. Da ist auch schon die nächste Verpflegungsstation. Einen Becher Wasser und weiter. 

KM 12: Meine Beine sind soooo schlapp… ich werde langsamer. Wir sind nun dort, wo auch der Bremen Triathlon angefangen hat… da kommen Erinnerungen hoch, das war auch so ein Katastrophentag… kaum zu glauben, dass das noch nicht mal zwei Monate her ist…

KM 13: Nützt ja nix, weiterlaufen… die Gedanken drehen sich wie im Kreise… warum mach ich das eigentlich, so eine scheiße… aber ankommen will ich trotzdem.. ..

KM 14: Schon sind wir an der Stephaniebrücke und steuern auf die Schlachte zu. Ich werde schon wieder merklich langsamer….aber da ist wieder eine nette Verpflegungsstation: Schnell ein Gel rein und was trinken

KM 15: An der Schlachte bin ich wieder mehr abgelenkt. Viele Leute, viele Zuschauer, einige rufen einem etwas zu. Ich halte Ausschau nach Bekannten Gesichtern, entdecke aber leider niemanden den ich kenne. Trotzdem vergesse ich kurzzeitig wie sehr meine Beine mittlerweile Schmerzen. Irgendwas ist mit meinem linken Knie… das nervt

KM 16: Am Osterdeich laufen wir unten am Wasser lang Richtung Weserstadion. Der Weg wird irgendwie immer weiter anstatt kürzer…. aber die Paparazzi sind wieder da und feuern mich an. Man sieht mir mittlerweile glaube ich auch an, dass ich das nötig habe 😉

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KM 17: Jetzt mal ehrlich… das Weserstadion bewegt sich doch…

KM 18: Ins Weserstadion einzulaufen hat schon was 🙂 Und der Stadionsprecher steht am Rand und begrüßt alle Teilnehmer mit Handschlag und spornt uns so nochmal an, den Rest auch zu schaffen.  Total cool 🙂 Leider hällt das bei mir nicht lange an. Auf dem Weg vom Weserstadion rauf auf den Osterdeich muss ich eine Gehpause machen… da rauf laufen ist nicht möglich…

KM 19: Wadenkrämpfe… steinharte Waden… sowas hatte ich in der Form noch nie! Und es fängt an zu regnen…

KM 20: Die letzte Verpflegungsstation ist ja eigentlich Quatsch so kurz vorm Ziel, aber ich bin so froh nochmal einen Grund zu haben kurz anzuhalten. Ein Bananenstück später mache ich mich auf den letzten Kilometer.

KM 21: Wieder in der Stadt! In der Obernstraße rufen Andrea, Tim und Nicole mir zu, dass es nicht mehr weit ist… der Mann am Mikro sagt noch 400m… ich bin nicht sicher, ob ich die noch schaffe…

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KM 21,0975: Endlich im Ziel… Gib her die Medaille und dann schnell Andrea suchen: Ich friere unglaublich, da ich auf den letzten Kilometern dank meiner Beine so langsam war, dass ich schon wieder fröstel… schnell Jacke an, da es jetzt auch in Strömen regnet…

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Zur Belohnung gibts auf dem Rückweg nach Hause ne dicke Waffel mit Schokosauce und nen großen Latte Macciato 🙂

 

Fazit: Der Halbmarathon bzw. Marathon in Bremen lohnt sich wirklich und ich würde jederzeit wieder mitmachen… aber beim nächsten Mal ein wenig ausgeruhter 😉

 

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