Marathontraining mit Hindernissen

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… ich weiß heute gar nicht mehr wie ich drauf kam und wann genau, aber plötzlich war sie da:

Die Idee vom Marathon.

 

Noch vor meiner Hochzeit wollte ich einmal Marathon gelaufen sein und so meldete ich mich kurzerhand einfach beim Haspa Marathon Hamburg an…. Die Zeit verging wie immer rasend schnell und heute musste ich feststellen: In 3 Tagen ist es schon soweit.

Skyline

Also Zeit mal einen Blick auf das Training der vergangenen Wochen zu werfen: …und ich kann schon vorweg nehmen: Optimal lief das nicht gerade…

 

Wer mich kennt, weiß: Ich hatte einen Plan 🙂 Ich hatte mir die FIRST-Trainingspläne auf Runnersworld angeschaut und wollte den Marathon-Plan als Basis für mein Training verwenden. Der Vorteil an den Plänen liegt für mich darin, dass von vornerein 2 Alternativeinheiten pro Woche eingeplant sind… das kommt mir als Triathletin natürlich zu Gute, da ich so Radfahren und Schwimmen gut in den Plan integrieren konnte. Außerdem mag ich die Abwechslung in den Plänen und die Tempoangaben. Ich muss aber gestehen, dass ich die Einheiten auch oft etwas abgewandelt habe und mehr als einmal nicht alle Einheiten absolviert habe, mal aus Zeitmangel, mal schlicht aus Bequemlichkeit.

 

Dezember 2016

Nach dem Wochenende am Gardasee und dem 10er beim Garda Trentino sollte Anfang Dezember das Marathontraining starten. Leider hatte ich seit dem Halbmarathon in Bremen im Oktober immer wieder Probleme mit meinem linken Knie. Mal konnte ich ganz normal laufen, ein andernmal vielleicht 5 km und dann war Schluss…. So kam es, dass ich den Dezember zum Ruhemonat erklärte und hoffte, dass das einfach von alleine weggehen würde… ziemlich dumm von mir: Leute, geht zum Arzt wenn ihr was habt, abwarten macht gar keinen Sinn….

Laufkilometer im Dezember: 9,6 km plus 8,1 km walken; längster Lauf: 9,6 km

 

 

Januar 2017

Die erste Januarwoche startete ich voller Euphorie, weil ich ja dachte, dem Knie geht’s nach der Pause bestimmt wieder gut… mit 27,5 km in der ersten Woche legte ich auch ganz gut wieder los und zack waren die Probleme wieder da…. Also doch zum Arzt (hätte ich im November schon machen sollen)…. Fazit: Erstmal Physiotherapie! Nach ein paar Einheiten „Medical Flossing“ (Schmerz….) und einigen Übungen stellte sich dann auch tatsächlich Besserung ein… ich hatte aber wieder fast zwei Trainingswochen verloren und machte mir langsam Gedanken…

Bisher hatte ich nur meinem Freund und meiner Schwester von den Marathon-Plänen erzählt, da ich selbst nicht genau wußte, ob ich das eigentlich schaffen würde… noch konnte ich also einen Rückzieher machen 😉

Ab Ende Januar ging es dann aber wesentlich besser mit dem Knie und es konnte richtig losgehen.

Laufkilometer im Januar: 50,2 km; längster Lauf: 12,1 km

 

 

Februar 2017

Der Februar lief dann eigentlich richtig gut. Ich schaffte zwar selten alle Einheiten vom Plan, aber doch den Großteil und es machte sogar richtig Spaß 🙂 Ich absolvierte die ersten Trainigseinheiten über 20 km und auch die 25 km-Marke wurde im Februar überschritten. Langsam kam doch die Zuversicht wieder…. Vielleicht schaffe ich es ja doch? Also weihte ich meine Familie und Freunde ein und postete auch das erste Mal öffentlich bei Instagram und Facebook von meinen Marathon-Plänen… vielleicht hätte ich das besser lassen sollen….

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Laufkilometer im Februar: 98,1 km; längster Lauf: 25,4 km

 

 

März 2017

Anfang März war ich also richtig in Fahrt, hatte allen die es hören wollten vom Marathon-Traum erzählt und zack, nächstes Problem: Am 5. März stand ein langer Lauf an, 27 km sollten es werden. Das Ende vom Lied: Nach 21 km musste ich abbrechen, weil ich höllische Schmerzen in meinem rechten Knöchel/Sprunggelenk hatte… gut dass mein Schatz bereitwillig meine Fahrradbegleitung gespielt hatte und mich auf dem Gepäckträger nach Hause brachte 😉 Ich saß Sonntagnachmittag also komplett deprimiert zuhause und rief Montag direkt beim Arzt an (ich lerne ja aus meinen Fehlern)… Diagnose: Senkfüße und dadurch Überlastung. Ich hatte schon mal irgendwo gelesen, dass man seine ganzen Fehlstellungen erst merkt, wenn man anfängt längere Strecken zu laufen und der Körper das nicht mehr anders kompensieren kann… ich glaub da ist was Wahres dran… Also: Wieder ein paar Tage schonen, eincremen, Übungen machen und dem so schnell es geht entgegen wirken! Zum Glück stellte sich dann auch relativ schnell Besserung ein. Ich kann zwar nicht sagen, dass die Beschwerden ganz weg sind, aber zumindest sind sie so viel besser geworden, dass ich auch längere Strecken ziemlich problemlos laufen kann.

Durch den frühzeitigen Arztbesuch verlor ich diesmal statt eines Monats nur knapp eine Trainingswoche und knackte dann Ende März auch die 30 km-Marke im Training 🙂

Laufkilometer im März: 105,8 km; längster Lauf: 30,8 km

 

April 2017

Immer noch war ich nicht sicher, ob ich am 23.04. an den Start gehen sollte oder nicht. Eine Seite von mir wollte es unbedingt versuchen, die andere Seite wußte, dass es eigentlich bislang zu wenig Training war und ich es besser lassen sollte… zwei Monate mehr Training wären nicht verkehrt, noch ein paar mehr lange Läufe…. Also, was tun? Es musste irgendwie eine Entscheidung her.

Ich beschloss mal abzuwarten wie der Halbmarathon in Berlin laufen würde und dann weiterzugucken. Also ging es am 02.04. in Berlin an den Start und es wurde ein ziemlicher Katatrophenlauf 🙂 Nicht, weil ich nicht weiter und länger gekonnt hätte, sondern wegen ganz anderer Dinge, die ihr HIER nachlesen könnt…. Die Entscheidung Marathon oder Nicht-Marathon wurde also nochmal vertagt…

Und dann kam der 8. April: Entscheidungstag 😀 ich wollte im Training 35 km laufen und anhand meines Zustandes entscheiden, ob ich mich an die 42,195 km wagen sollte oder nicht.

Für die langen Läufe habe ich übrigens eine prima Taktik entwickelt: Da ich Trinkrucksäcke doof finde, habe ich mir eine eigene kleine Verpflegungsstation in Form meines Autos eingerichtet. Die Strecke habe ich dann so gewählt, dass ich eine „8“ laufen konnte und nach jeder Runde am Auto vorbei kam 🙂 Das ist zwar nicht gerade die spannendste Art zu laufen, da ich die „8“ insgesamt 3,5 mal laufen musste um auf 35 km zu kommen, aber so brauchte mein Freund nicht wieder Begleitfahrzeug spielen (obwohl er tatsächlich gegen Ende freiwillig mit dem Rad auftauchte) und ich sparte mir das Mitnehmen von Getränken 🙂 Außerdem hat das glaube ich auch psychologischen Wert für mich: Da ich nah an zuhause war und alle  5-7 Kilometer wieder am Auto vorbei kam, hatte ich die Sicherheit, dass ich bei Beschwerden oder Problemen jederzeit aufhören konnte… und man freut sich einfach jedes mal tierisch, wenn das Auto wieder in Sicht kommt 😀

Auf jeden Fall stand ich nach 35,2 km und 4:21:57 wieder an meinem Auto… fix und fertig mit bleischweren Beinen… aber irgendwie auch nicht so fertig wie ich gedacht hätte… und da entschied ich: Scheiß drauf, ich probier das in Hamburg! Einfach nur ins Ziel kommen, mehr möchte ich dieses Jahr gar nicht…. Na ja, heimliches Zweit-Ziel: Wenn es geht gerne unter 5 Stunden bleiben 😉

Laufkilometer im April (bis 18.04): 82,3 km; längster Lauf: 35,2 km

 

 

Ich bin wirklich gespannt was mich in Hamburg erwartet… ich weiß ich bin nicht optimal vorbereitet… aber wann ist man das schon 😉 ich freue mich total aufs Wochenende und auch darauf, dass meine Familie dabei sein wird um mich zu unterstützen… und für die Tage nach dem Marathon habe ich Urlaub eingereicht 😀

 

3 Gedanken zu „Marathontraining mit Hindernissen

  1. Also erstmal: Klaro packst du das!! Und wenn es dich beruhigt: Der längste Lauf vor meinem ersten Marathon war ca. 13 km, und ich habe mich 6 Wochen vorher angemeldet. Und: Es war der entspannteste Marathon ever😍🎉eigentlich habe ich auch nur 1 Tipp für dich: Spaß haben und an dich glauben 😘❤️Hamburg und die Zuschauer unterstützen dich 💪💪💪

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    1. Ach du bist ja lieb 😍 ich bin wirklich nervös aber ich freue mich auch total. Aber vorher nur 13km vorher laufen ist auch schon ziemlich krass, voll toll dass das so geklappt hat bei dir🖒🖒🖒 ich werde berichten wie es war 😊😊😊

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