Trainingslager im Harz mit den Triathlöwen

IMG-20170429-WA0005Kaum vom Marathon aus Hamburg zurück ging es nach drei angenehmen Regenerationstagen auch schon wieder ans Koffer packen: Trainingslager im Harz mit den Triathlöwen! Laufkilometer hatten meine Beine ja nun schon ordentlich zurückgelegt, jetzt ging es ans Radkilometer und Höhenmeter sammeln 🙂

Donnerstag – Lockeres Einrollen

Am Donnerstag ging es gegen Mittag mit Andrea (trilifelove) und einer Freundin  Richtung Harz und ich war sehr sehr froh, dass wir einen Kombi haben 😉 3 Mädels, 3 Räder, Unmengen an Sportsachen für 5 Tage und ganz viel anderer Kram wurden ins Auto gestopft und es ging los Richtung Schulenberg. Die Triathlöwen hatten dort Zimmer in einer Jugendherberge (Stiftshütte e.V.) gemietet. Als wir ankamen, hatte Lena (durchhaltenistalles) uns schon ein schönes Viererzimmer reserviert, so dass wir nur noch unsere Sachen reinschmeißen mussten und anschließend direkt zu einer kleinen Einrollrunde starteten.

Von der Unterkunft ging es Richtung Okertal-Sperre, an Altenau vorbei und dann hoch Richtung Clausthal-Zellerfeld. Von dort aus gab es dann die erste kleine Abfahrt wieder hinunter zur Unterkunft. Die genaue Route könnt ihr euch hier ansehen. Die ersten Anstiege waren schon ganz schön mies, da ich auch noch den Marathon in den Beinen spürte, aber Berge fahren macht ja schon Spaß. Bei der Abfahrt merkte ich jedoch recht schnell: Ich habe ein Klamottenproblem. Der Koffer war zwar zum Bersten voll, aber eine richtig warme Radjacke besitze ich leider nicht… und gerade die Abfahrten waren wirklich saukalt. Wie schön, dass meine Schwester zwei gute Radjacken mithatte 🙂 Die nächsten Tage konnten also kommen.

 

Zurück an der Unterkunft gab es noch Abendessen (lecker Wraps) und wir saßen noch eine Weile in der Runde, bevor es in unsere schönen Hochbetten ging. Coolerweise hatte Andrea bereits in der Woche vorher einen kleinen Trainingsplan geschrieben, in den ich mich einklinken konnte, so wußte ich genau was in den vier Tagen auf mich zukommen sollte 😉

 

Freitag – Triathlontraining mit Startschwierigkeiten

Freitagmorgen ging um kurz vor sechs der Wecker: Schwimmeinheit vor dem Frühstück war angesagt. Nach einigen Irrfahrten aufgrund sehr undurchsichtiger Baustellen landeten wir zu fünft beim Hallenbad in Clausthal-Zellerfeld. Einige weitere aus unserem Verein waren schon fleißig am Bahnen ziehen und ich wollte einen Schwimmplan von Andrea mitschwimmen. Leider ging das dann nicht ganz so gut wie gedacht. Ich hatte in meinem Hochbett nicht sonderlich gut geschlafen und daher ziemlich Kopfweh und die warme Luft im Schwimmbad und die enge Badekappe taten dann ihren Rest: Nach 1500m hatte ich genug und ging vorzeitig duschen… ich hoffte stark, dass nach einer Kopfschmerztablette und einem guten Frühstück alles wieder gut sein würde, da wir für den Nachmittag noch eine Radfahrt und einen Koppellauf geplant hatten.
Und so war es dann zum Glück auch 🙂 Nachdem die anderen aus dem Wasser waren, holten wir noch schnell die Frühstücksbrötchen beim Bäcker ab und konnten uns in der Herberge an den gemachten Tisch setzen (danke liebe Vereinskollegen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück fanden sich dann nach und nach die Radgruppen für den Tag zusammen. Andrea und ich hatten uns im Vorfeld bereits Touren überlegt, die wir fahren wollten und Andrea hatte bereits alles auf ihrem Garmin, so dass wir uns entspannt zurücklehnen konnten, während andere über der Karte brüteten und überlegten welchen Weg sie fahren wollten. Kurzerhand schloßen sich Lena, Marie und Helmi unserer Tour an und wir starteten zu sechst auf eine 60km Mädelstour.

Zuerst ging es gefühlt (und auch wirklich) nur rauf! Mit ein paar kleinen Minipausen  30km bergauf: Erst Richtung Clausthal-Zellerfeld, dann den Sonnenberg hinauf und anschließend von Oderbrück Richtung Torfhaus. Das war wirklich anstrengend und dementsprechend sahen wir sechs wohl auch aus 😉 Und dann kam die Abfahrt: 10km vom Torfhaus runter nach Bad Harzburg!! Die Abfahrt muss bei gutem und vor allem warmem Wetter richtig Spaß machen und ich würde sie gern im Sommer nochmal fahren! In unserem Fall war es einfach nur unglaublich kalt! Trotz Andreas pinker Thermojacke, sowie meinen Thermobeinlingen, Handschuhen, Stirnband, Morf und allem anderen Schnickschnack zitterte ich schon nach den ersten Kilometern am ganzen Körper! Solche Touren bei gerade mal 5°C zu machen, ist wirklich nichts für Weicheier wie mich 😉 Bei den letzten 10km zurück nach Hause konnten wir uns dann aber wieder aufwärmen: Die gingen nämlich wieder konstant bergauf 😉


An der Unterkunft verstauten wir die Räder und starteten zu dritt noch auf einen kleinen Koppellauf hoch zum See. Mein erster Lauf nach dem Marathon! Und was soll man sagen: Es lief einfach. Da es zwischendurch recht steil bergauf oder bergab ging, war das Tempo eher gemischt, aber die 20 Minuten um den See und über Stock und Stein durch den Wald haben einfach nur Laune gemacht!!

Fazit Tag 1:

  • Schwimmen mit Kopfweh macht gar keinen Spaß
  • Am Berg bin ich nicht gerade die Schnellste, weder bergauf noch bergab 😉
  • Laufen macht Laune

Hier gibt es unsere 60km Mädelstour auf gpsies

Samstag – Eskalation auf dem Brocken 😀

Schon vor dem Trainingslager stand fest: Wir wollen den Brocken rauf! Da ich bereits letzten Sommer einmal mit dem Rennrad oben war, wußte ich was ungefähr auf mich zukommt. Allerdings hatten wir im Sommer letzten Jahres 25 Grad und Sonne… als wir am Samstag dick eingepackt unsere Räder holten, fielen gerade ein paar Schneeflocken! Davon wollten wir uns allerdings nicht abhalten lassen und beschlossen uns zu viert erst einmal auf den Weg Richtung Schierke zu machen und dann spontan zu entscheiden, ob wir es wagen wollten auch hoch zu fahren. Die Stimmung in unserer Truppe hätte nicht besser sein können, vor allem die liebe Helmi war voll motiviert und wollte mal so richtig eskalieren 😀
Zuerst ging es wieder Richtung Clausthal-Zellerfeld und wieder den Sonnenberg rauf (die Steigung dort ist echt fies!). Von dort aus ein wenig abwärts nach Braunlage und dann nach Schierke. Das Wetter hatte sich etwas gebessert, man munkelt sogar die Sonne habe sich zwischendurch blicken lassen, aber es war immer noch wahnsinnig kalt. Nach einem kurzen Verpflegungs- und Toilettenstop am Bäcker in Schierke (Eclairs sind super ;)) machten wir uns voll motiviert auf Richtung Brocken: Von Schierke aus knapp 10km konstant bergauf!
Den ersten Kilometer fuhr ich noch zu zweit mit einer Mitstreiterin, Helmi war längst außer Sicht (wahrscheinlich schon oben Erbsensuppe essen) und auch Andrea legte ein ganz schönes Tempo vor. Das Schöne an der Brockenauffahrt ist definitiv, dass dort keine Autos fahren. Es ist richtig ruhig und entspannt, da auch die meisten Wanderer eher die Waldwege statt die asphaltierte Straße benutzen. Die Einzigen die man ab und an zu Gesicht bekommt, sind andere Radfahrer 🙂 Und es hatten sich tatsächlich noch einige weitere bei dem eiskalten Wetter auf den Weg gemacht!
Viel schneller als gedacht, kam ich an den ersten Bahnübergang. Die Brockenbahn war leider nicht in Sicht, aber man konnte sie in der Ferne hören. 700m üNN, 800m üNN, 900m üNN…. Beim letzten Mal kam mir die Auffahrt viel länger vor! Zwischendurch gab es schon einige Stellen mit einer echt fiesen Steigung, aber insgesamt fühlte ich mich beim Rauffahren total gut! Ich war richtig überrascht, als schon der zweite Bahnübergang in Sicht kam 😉 jetzt nur noch an dem Häuschen vorbei wo immer die Pferdekutschen stehen und dann noch das letzte richtig steile Stück! Da hier auch die Wanderwege auf die Straße münden, wurde es allerdings auch schlagartig voller. Und die Leute gucken einen schon recht blöd an, wenn man schnaufend und stönend den Berg rauffährt 😉 ich war aber nicht die einzigen Sportlerin, die man dort sehen konnte: Merhmals kamen mir Leute mit Trinkrucksäcken und Startnummern entgegen, aber immer bevor ich fragen konnte, was da los war, waren sie auch schon an mir vorbei – es war wohl eine Art Langstreckenlauf, aber genau weiß ich das immer noch nicht… vielleicht weiß es ja einer von euch und klärt mich auf??
Und dann kam schon der Brockenbahnhof in Sicht und ich wusste: Noch die Kurve dann bin ich oben 🙂 Das war richtig geil 😀 Helmi und Andrea empfingen mich oben und auch die Vierte im Bunde kam kurz nach mir an. Sobald alle da waren, ging es erstmal in die Kantine: Aufwärmen und was essen. Mein Highlight ist ja immer die Erbsensuppe! Die war allerdings gerade ausgegangen 😦 Also gabs nur Bockwurst und einen Kaffee. Nachdem sich alle aufgewärmt hatten, gab es natürlich noch eine kleine Fotosession am Brockenstein und dann kam die Abfahrt! Davor hatte ich ehrlich gesagt am meisten Angst, da ich am Tag vorher schon so gefroren hatte. Aber es war richtig toll, unglaublich kalt mit Zittern am ganzen Körper, aber trotzdem super 🙂


Damit war unser kleines Abenteuer allerdings noch nicht zu Ende: Da wir nicht wieder den Sonnenberg raufwollten (wir hatten genug Höhenmeter für einen Tag ;)), ging der Rückweg „obenrum“ über Wernigerode, Ilsenburg und Bad Harzburg. Wir waren alle bester Laune und die Sonne ließ sich auch mal blicken, richtig schön! Plötzlich hörte ich nur noch einen Schrei und Andrea hielt vor mir am Straßenrand: Ihre rechte Pedale war zwar noch mit ihrem Schuh verbunden, aber leider nicht mehr mit dem Fahrrad 😀 Nach 20 Minuten Zwangspause, 2 Autofahrern die angehalten hatten weil sie dachten es wäre was passiert und einigem Rumgefummel war die Pedale wieder am Rad… knapp 15km später: Schrei von Andrea, Pedale wieder ab. Alles nochmal ranschrauben und weiter.
Da es mittlerweile echt spät geworden war, mussten wir uns dann ziemlich beeilen. Leider konnten wir auch niemanden anrufen und Bescheid geben, da man in der Jugendherberge überhaupt keinen Handyempfang hat (wirklich GAR KEINEN). Also blieb nur: Weiterfahren.


Die letzten Anstiege an der Okertalsperre waren dann richtig schmerzhaft! Aber wir habens natürlich durchgezogen und kamen dann nach insgesamt 120km und ca. 2000hm wieder an der Unterkunft an. Einige unserer Vereinskollegen hatten sich schon Sorgen gemacht und versucht uns zu erreichen und waren ziemlich froh, dass wir heile angekommen waren. Und das Beste: Das Abendessen stand auch schon auf dem Tisch 😀

Hier unsere Route

Zum Abschluss des Tages setzten wir uns dann noch kurz in’s Auto (danke an Mischa für’s Fahren), um unserer Sucht nachzugehen: Einmal den Berg rauf und schon hat man nämlich Internetemfang 😀

 

Sonntag – Entlastungstag (oder sowas ähnliches)

Es fiel mir am Sonntagmorgen doch recht schwer meine Beine aus dem Bett zu kriegen, aber Andrea und ich hatten uns zum Nüchternlauf verabredet: Hoch zum See gehen (zu steil zum laufen ;)) und dann ein oder zweimal drumherum und wieder runter zum Frühstück. Nachdem der erste Lauf am Freitag so toll war, lief dieser hier nicht ganz so rund…. Was aber auch an der Uhrzeit und an den Höhenmetern von gestern gelegen haben könnte 😉 Nach 4,3 langsamen Kilometern war ich wieder unten und bereit für’s Frühstück.

Anschließend ließen wir uns recht viel Zeit und starteten dann auf eine kleine Ausrollrunde. Wir wollten zu viert nochmal die 23km vom Freitag fahren. Obwohl wir es ruhig angehen ließen, war ich im Schnitt sogar 2 km/h schneller als auf der gleichen Runde am Freitag. Vielleicht lag’s auch daran, dass das Wetter es endlich gut mit uns meinte und wir uns die Sonne ins Gesicht scheinen lassen konnten 🙂

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Zum Abschluss des Tages ging es dann in die Sauna. Aber natürlich nicht ohne ein anständiges Schwimmtraining vorher (hatte ich nicht was von Entlastung gesagt???): Andreas Plan bestand aus knapp 3km schwimmen mit mehreren Tempoteilen als Pyramide, Strecken mit „nur Arme“ und am Ende nochmal 2x300m am Stück… ich war mir erst nicht sicher, ob ich den ganzen Plan schwimmen wollte… aber ich wollte ja nicht kneifen, also erst mal los… mal abgesehen von ein paar Kamikaze-schwimmenden Kindern, einem herumwabernden Päarchen und einer ungewollten Schwimmunterbrechung durch die Öffnung des Drei-Meter-Turms, lief es auch richtig gut und ich beschloss den Plan durchzuziehen 🙂 Am Ende standen 2.850 Meter auf der Uhr! Da war die Sauna dann doch verdient 😉


Wir nutzten die Zeit zur Entspannung, aber vor allem auch zum Empfang von E-Mails und Whats-App Nachrichten und zum posten von Bildern 😉 Im Gegensatz zur Jugendherberge gab es im Schwimmbad nämlich Handy- und Internetempfang 😀 Außerdem testete ich zum ersten Mal Fuss-Wechselbäder und eine Infrarot-Sauna. Die Fussbäder waren richtig gut, die Infrarotsauna eher recht langweilig für meinen Geschmack 😉

Anschließend gings zurück in die Unterkunft: Taschen packen!
Abends saßen wir dann noch richtig lange gemütlich zusammen und verabschiedeten uns anschließend, da wir am nächsten Morgen schon um 7:00 Uhr losfahren wollten. Zum Abschluss des Wochenendes stand nämlich noch die RTF „Roter Fuchs“ in Giesen auf dem Programm. Hierzu dann mehr im nächsten Bericht.

Fazit: Das Trainingslager war richtig schön. Nicht nur der Sport an sich, sondern auch das ganze drumherum und das nette zusammensitzen. Die Radtouren waren zwar kalt, aber toll (Danke Andrea für die Streckenplanung und die Trainingsplanung) und mit Helmi’s Motivation kommt man auch den Mount Everest rauf 😉

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